Traumatherapie mit Somatic Experiencing

Somatic Experiencing ist ein auf der autonomen (auch genannt physiologischen) Selbstregulation aufbauender Ansatz zur Integration der Folgen von Schock und Trauma. Er basiert auf Dr. biol. psych. P. Levine´s Arbeiten ab 1975 und wird seit dreißig Jahren weltweit angewendet und unterrichtet.

Säugetiere in freier Wildbahn – egal wie oft ihr Leben in Gefahr ist – sind fast nie traumatisiert. Warum?

Die autonome (physiologische) Selbstregulation

In Gefahrensituationen schüttet das Nervensystem von allen Säugetieren Stresshormone wie Adrenalin u.A. aus, die Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsreaktionen ermöglichen. Dies geschieht ohne Überlegung, denn es muss sehr schnell gehen. Durch Kampf oder Flucht wird das Adrenalin wieder abgebaut. Ist das nicht möglich, kommt es meist zu einer Erstarrungsreaktion – das Tier stellt sich als letzte Möglichkeit tot.

Tiere in freier Wildbahn entladen die aktivierte Energie instinktiv durch Schütteln, Herumspringen, Durchatmen. Ähnliches kennen wir auch vom Menschen – meist von nicht traumatisierten Kindern, die weniger kopfgesteuert sind.

Beim Menschen, vor Allem beim Erwachsenen, steuern die höher entwickelten Hirnareale (wie frontaler Cortex u. A.) sowie erlerntes soziales Verhalten den Umgang mit potenziell traumatischen Situationen mehr als unsere Instinkte. So fällt es unsMenschen schwerer, die aktivierte Energie wieder abzuschütteln und uns zu integrieren.

Die Stresshormone verbleiben im Organismus und der Organismus wähnt sich in Gefahr, sogar wenn sie schon längst vorüber ist. Die instinktiven Stress-Reaktionen werden getriggert und laufen ab. Vielfach subtil, vielfach unterhalb unseres Bewusstseins. Es kommt zu Ängsten, Schmerzen, anderen Symptomen – und wir begeben uns in Therapie.

Nur: therapeutische Angebote ohne Wissen, wie die autonome Selbstregulation funktioniert, gehen sehr oft ins Leere, da die Stresshormone eben weiter im Körper kreisen denn:

Das Trauma ist nicht im Ereignis – sondern im Nervensystem.

SE-Therapeuten sehen an Symptomen, dass Ihr Organismus versucht, Stress abzubauen. Hierbei helfen wir Ihnen gezielt mit sprachlichen und körperbezogenen Interventionen. Wir geben Ihrem Körper Zeit, sich in Ruhe zu integrieren. Danach können Symptome schwächer werden oder ganz verschwinden. Durch Integration auf einem gesünderen Niveau wird Ihr Autonomes Nervensystem wieder elastischer. Es wächst seelische und körperliche Gesundheit oder auch Widerstandskraft. Zauberwort Resilienz: wir werden resilient geboren – und können in diesen Zustand zurückfinden.

Bei chronischen Traumafolgestörungen wende ich zusätzlich Craniosacrale Biodynamische Osteopathie sowie bindungsorientierte Psychotherapie an. (s. Infoblatt Cranio).

Sonderfall Bindungstrauma

Bindungstraumata erleidet ein Mensch früh im Leben in der oder durch die Familie. Sie bedürfen einer explizit darauf abgestimmten und besonders achtsamen Begleitung. Zusätzlich zu den Möglichkeiten von SE helfen hier Erkenntnisse der Neurobiologie von gesunder Entwicklung und gesundem Bindungsverhalten und Dem, was es dafür braucht – auch später im Leben.  Wichtig ist hier auch ganz praktische Unterstützung in der Selbstfürsorge. (Infoblatt in Vorbereitung, bis zur Publikation gebe ich gern Auskunft in einem honorarpflichtigen Beratungsgespräch in der Praxis.)

© 2003 – 23  Sophia-Philothée v. Hofacker

Hinterlasse einen Kommentar